Die Nordalpen

Tag 6 bis Tag 9 | Von Jachenau bis Innsbruck

Endlich geht es hinauf in die Berge. Die Benediktenwand hat uns schon einen Vorgeschmack der alpinen Welt gegeben, doch von jetzt an geht es durch die Alpen. Steil und scheinbar unüberwindbar liegen die großen Wände der Karwendelkette vor uns. Das Karwendel ist zur Gänze Naturschutzgebiet und wartet mit atemberaubender Schönheit auf. Hier kommt jeder auf seine Rechnung. Es zählt zu den bekanntesten Gebirgen der Welt und ist bei Wanderern und Mountainbikern, aber auch bei klassischen Bergsteigern und Extremkletterern höchst beliebt.

Tagesetappen

Wanderschuhe und Wanderbekleidung hängen zum Trocknen am Balkon

Tag 6

Jachenau - Hinterriß

 

Typ: einfache Wanderung, kurzzeitig Trittsicherheit beim Abstieg vom Rißsattel

Länge: 24km

Dauer: 6 - 7 Stunden

Höhenmeter: 600m im Aufstieg, 450m im Abstieg


Beschreibung: 

Auch wenn die Etappe über keine großen Höhen führt, sollte sie nicht unterschätzt werden. An sich ist die Tour als einfach einzustufen, einzig beim Abstieg vom Rißsattel ist Trittsicherheit vor allem bei nassem Boden erforderlich. Der Weg von Vorderriß nach Hinterriß ist ein ziemlicher Hatscher. Der Pfad führt meist neben der Fahrbahn entlang des Rißbaches, zwar durch schöne Landschaft, aber doch meistens in Sicht- und Hörweite der frequentierten Straße. Wer deshalb lieber den Bus nehmen will, muss zeitlich gut planen, er fährt recht selten: 10.41 und 15.42 Uhr werktags, 8.41, 10.49 und 18 Uhr an Wochenenden.

 

Übernachtung:

Gasthof Zur Post: 0049 (0) 8043 - 363


Wanderin passiert gelbe Wegweiser in Richtung Karwendelhaus

Tag 7

Hinterriß - Karwendelhaus

 

Typ: einfache Wanderung

Länge: 14km

Dauer: 4 - 5 Stunden

Höhenmeter: 1.000m im Aufstieg


Beschreibung: 

Diese Etappe ist eher kürzer gehalten, wodurch wir uns nicht verausgaben und Kraft für die Königsetappe am kommenden Tag sammeln. Wir folgen dem Verlauf des reizvollen Johannesbaches immer tiefer in das wilde Karwendel hinein, kommen beim kleinen Ahornboden vorbei und gehen über den höchsten Punkt, den Hochalmsattel, bevor wir am Karwendelhaus ankommen.

 

Übernachtung:

> Karwendelhaus: 0043 (0) 720 - 983 554


zwei Wanderer im alpinen Gelände mit Wegweiser zum Hallerangerhaus

Tag 8

Karwendelhaus - Schlauchkar - Halleranger Alm

 

Typ: anspruchsvolle, lange und anstrengende Wanderung, Trittsicherheit, nur bei gutem Wetter!

Länge: 15km

Dauer: 8,5 - 9,5 Stunden

Höhenmeter: 1.550m im Aufstieg, 1.550m im Abstieg


Beschreibung: 

Diese Etappe wird nicht umsonst als "Königsetappe" bezeichnet, es ist eine der längsten Touren, die durchaus auch eine sportliche Herausforderung darstellt. Teilweise finden sich im oberen Bereich des Schlauchkares im Frühsommer noch Eis- und Schneereste. Schon die ersten Höhenmeter oberhalb des Karwendelhauses sind mit Stahlseilen versichert, wer sich hier nicht absolut wohl fühlt, sollte die Tour nicht auf diesem Weg fortsetzen. Auch bei schlechtem Wetter sollte die Variante über das Karwendeltal, Scharnitz und das Hinterautal bis zur Kastenalm, von wo der Weg wieder in die Originalroute mündet, genommen werden.

Aufgrund der Länge der Tour brechen wir früh auf und durchsteigen so noch im Schatten das Schlauchkar, das seinem Namen alle Ehre macht und im oberen Bereich Aufmerksamkeit fordert. Von hier geht es auf den mit 2749 Metern höchsten Gipfel des Karwendels, auf die Birkkarspitze. Wir genießen den grandiosen Ausblick, bevor wir den anstrengenden Weg ins Tal in Angriff nehmen. Der erste Teil des Abstieges ist teilweise extrem steil und mit Seilen versichert, hier ist volle Konzentration gefordert, danach wird der Weg immer einfacher und lieblicher. Im Tal angekommen ist eine Pause auf der Kastenalm durchaus willkommen, bevor wir die letzten Höhenmeter bis zum heutigen Tagesziel aufsteigen. 

Tipp: Nicht im stark frequentierten "Hallerangerhaus" übernachten, sondern 300m Luftlinie entfernt, auf der privaten, sehr familiär geführten Halleranger Alm. Die Wirtsleute, Horst und Evi Schallhart sind für ihre ausgesprochene Herzlichkeit bekannt, bieten schöne Zimmer und exzellente Verpflegung. Die Umgebung der Hallerangeralm gilt als die schönste der gesamten Wanderung. Ludwig Graßler hat die kleine Kapelle neben der Alm zu seinem Lieblingsplatz auserkoren und eine gemütliche Sitzbank gespendet.

 

Übernachtung:

> Halleranger Alm: 0043 (0) 664 - 105 59 55

> Hallerangerhaus: 0043 (0) 664 893 75 83


Halleranger Alm mit Kühen im Vordergrund

Tag 9

Halleranger Alm bis Innsbruck

 

Typ: anspruchsvolle Wanderung, Trittsicherheit

Länge: 17km

Dauer: 5,5 - 6,5 Stunden

Höhenmeter: 600m im Aufstieg, 1.700m im Abstieg


Beschreibung:

Ein guter Weg führt bis hinauf zum Lafatscher Joch. Tipp: Steige nicht vom Lafatscher Joch hinunter ins Halltal ab! Der Abstieg nach Hall ist ein zermürbender "Elendshatscher", führt lange durch dichtes Siedlungsgebiet und macht wenig Spaß. Deshalb wandern wir über den (mit tollen Ausblicken gespikten) "Wilde-Bande-Steig" und das steile Stempeljoch, das Schwindelfreiheit und Trittsicherheit erfordert und teilweise mit Stahlseilen versichert ist, hinüber zur traumhaft gelegenen Pfeishütte. Nach einer kleinen Stärkung wandern wir weiter zur Arzler Scharte. Dort erwartet uns ein überwältigender Blick über Innsbruck, das gesamte Inntal, die Zillertaler- bis zu den Ötztaler Alpen. An besonders klaren Tagen siehst du bis zum Großglockner!

Von hier aus gibt es zwei Möglichkeiten: Die eine ist, in ca. 1,5h über den berühmten Goetheweg entspannt hinüber zum Hafelekar zu wandern und mit der modernen Nordketten-Seilbahn direkt ins Herz der Innenstadt zu gondeln. Die andere ist nicht die Bahn zu benützen und fast ebenso kraftsparend über die mächtigen Schotterfelder der "Arzler Scharte (Arzler Reiße)" hinunter zu springen. Beim Forstweg angekommen, folgen wir diesem nach rechts über den Rosnerweg zur Hungerburg, über den Dächern von Innsbruck. Von hier aus wandern wir hinunter in die Innenstadt. Wer Lust und Energie hat, kann sogar noch den Alpenzoo besuchen.

Innsbrucks Altstadt ist im Sommer legendär gemütlich und lädt abends zum Ausgehen ein. Ein Tag Pause zwischen Karwendel und der anspruchsvollen und ausgesetzten Wanderung von der Glungezer- zur Lizumer Hütte tut gut, pumpt außerdem die "Wadeln" wieder ordentlich auf und garantiert für mehr Wanderspaß in den nächsten Tagen.

 

Übernachtung: (zentral gelegen)

> Best Western Hotel Mondschein / 4****: 0043 (0) 512 - 22 784

> Hotel Innsbruck / 4****: (+43 (0) 512 59868-0)

> Weinhaus Happ: 0043 (0) 512 - 58 29 80 

> Hotel Goldene Krone: 0043 (0) 512 - 58 61 60

> Gasthof Weißes Lamm / 2**: 0043 (0) 512 - 28 31 56