Die Dolomiten Nord

Tag 16 - Tag 21 | Von Pfunders nach Alleghe

Tagesetappen

Kreuzwiesen Alm bei Sonnenuntergang

Tag 16

Pfunders - Kreuzwiesen Alm

 

Typ: einfache Wanderung

Länge: 23km

Dauer: 7 Stunden

Höhenmeter: 1.200m im Aufstieg, 500m im Abstieg


Beschreibung:

Anfangs leicht absteigende Wanderung bis hinab ins Pustertal. Nachdem wir die dicht befahrene Staatsstraße überquert und die weniger einladende verkehrsintensive Region verlassen haben, liegt ein hübscher, aber doch recht anstrengender Aufstieg durch Wälder und über Almwiesen vor uns. Zum Abschluss wartet ein eindrucksvolles Dolomitenpanorama auf uns. Vier große Hütten verteilen sich entlang der ausgedehnten Alm, auf der letzten, der Kreuzwiesen Hütte, nächtigen wir. Wir genießen ein Zimmer mit Dusche und die ausgesprochen gute Küche der überaus komfortablen Alm.

 

Übernachtung:

> Kreuzwiesen Almhütte: 0039 - 333 - 748 48 80 

> Starkenfeldhütte: 0039 - 0472 - 67 15 65

> Rastnerhütte: 0039 - 0472 - 54 64 22 


Ausblick auf herrliches Bergpanorama von der Kreuzwiesen Alm aus

Tag 17

Kreuzwiesen Alm - Würzjoch

 

Typ: einfache Wanderung, gute Wege

Länge: 17km

Dauer: 6 - 7 Stunden

Höhenmeter: 1.000m im Aufstieg, 950m im Abstieg


Beschreibung:

Anfänglich wandern wir über einen mit grasigen Matten bewachsenen Bergrücken, fast auf gleiche Höhe bleibend, in einer von Almen geprägten Berglandschaft. Wir haben dabei immer den Peitlerkofel im Blick, im Verlauf wird der Weg etwas steiniger doch recht einfach zu gehen. Wir übernachten in der Würzjochhütte (Würzjochhaus), die nichts mit einer Hütte zu tun hat, sondern ein komfortables Hotel ist. Die schönen Zimmer und das phantastische Essen haben einen stolzen Preis, doch der rotglühende Peitlerkofel bei Sonnenuntergang, ist kein schlechtes Argument, den Tag hier zu beenden.

 

Übernachtung:

> Würzjochhütte: 0039 - 0474 - 52 00 66


Wanderer auf hochalpinen Steig mit rot-weiß-roter "3"  Wegmarkierung

Tag 18

Würzjoch - GrödnerJoch

 

Typ: anspruchsvolle, sehr lange Wanderung, kurze Kletterpassage, Schwindelfreiheit 

Länge: 20km

Dauer: 9 - 10 Stunden

Höhenmeter: 1.300m im Aufstieg, 1.200m im Abstieg


Beschreibung:

Heute ist Ausdauer gefragt! Auf einer beeindruckenden Wanderung streifen wir durch die bizarren Felswelten im nördlichen Teil des Naturparks Puez-Geisler. Zuerst geht es über schroffes Gelände zur Peitlerscharte und weiter über Almmatten und bald lädt die Schlüterhütte zum Zwischenstopp ein. Von hier aus wandern wir zuerst durch liebliches Wiesengelände, dann über Geröll hinauf zur imposanten Roa Scharte, ständig begleitet von einer Landschaft, die überwältigender nicht sein könnte. Hier entscheiden wir uns für den kurzen Aufstieg über den Klettersteig, der zur Nives Scharte führt. Ungeübte können dem Weg entlang des Dolomitenhöhenweges Nr. 2 folgen, der einfacher, aber länger, ebenso zum Tagesziel führt.

 

Ca. eine Stunde später passieren wir die Puezhütte und blicken hinüber zur Crespeina Scharte, die wir noch überwinden, bevor wir durch ein märchenhaftes Labyrinth aus Steinformationen, das uns an den amerikanischen Bryce Canyon erinnert, zum turbulenten Grödner Joch hinuntersteigen. Aus den leider recht kostspieligen Unterkünften wählen wir das Hotel Cir, aber auch das Berghaus Frara ist durchaus empfehlenswert. Tipp: Die Etappe am Grödner Joch zu beenden, empfiehlt sich für alle, die am nächsten Tag den Piz Boé besteigen möchten und im Rifugio Capanna Fassa nächtigen. Die morgige Gipfeltour von der Puezhütte aus zu starten, wäre zwar ebenso möglich, aber ausgesprochen anstrengend. Bei schlechtem Wetter oder für Wanderer, die sich die Besteigung des einfachsten 3000ers der Dolomiten nicht zutrauen, bietet sich jedoch die Übernachtung auf der Puezhütte an, dadurch werden die Etappen zeitlich ausgeglichener. 

 

Übernachtung:

> Berghaus Frara: 0039 - 0471 - 79 52 25)

> Hotel Cir: 0039 - 0471 - 79 51 27

> Grödner Joch Hospiz: 0039 - 0471 - 79 51 33


Wandergruppe bei hochalpiner Wanderung, Steig mit Drahtseil versichert

Tag 19

GrödnerJoch - Rifugio Capanna Fassa

 

Typ: anspruchsvolle, anstrengende, hochalpine Wanderung, kurze Kletterpassage, Schwindelfreiheit, im letzten Stück manchmal vereist 

Länge: 8km

Dauer: 5 - 6 Stunden

Höhenmeter: 1.250m im Aufstieg, 250m im Abstieg


Beschreibung:

Wir verlassen das - schon morgens wieder hektische - Grödner Joch, doch auch unterwegs herrscht Hochbetrieb. Wir befinden uns in einer der beliebtesten Regionen der Dolomiten und entsprechend viel ist los. Von unten fragen wir uns, wo durch diese massive Wand des Sella Massivs ein gangbarer Weg führen soll, doch bald öffnet sich vor uns das mächtige, teilweise mit Stahlseilen versicherte Kar des Val Setus. Über Geröll und später Blockwerk klettern wir bis zum Rifugio Pisciadú und dessen vorgelagerten See. Dann nehmen wir gleich den nächsten Anstieg in Angriff, den wir auch wieder mit Hilfe von Stahlseilen überwinden, bevor wir den höchsten Übergang der Wanderung von München nach Venedig erreichen. Von hier aus erkennen wir schon unser heutiges Etappenziel. Wir blicken zur Hütte mit einem eigenartigen quadratischen Vorbau, der einen Telefonreflektor darstellt.

 

Über Stein und Geröll wandern wir nun abwärts, bis wir zwischen dem Aufstieg zum Zwischenkofel und dem Coburger Weg wählen können. Wir entscheiden und für die schnellere Variante und folgen dem kurzen, luftigen Coburger Klettersteig, der für Geübte und Schwindelfreie eine sehr lohnende Alternative darstellt und rasch zur Bamberger (Boé) Hütte führt. Die Hütte lassen wir rechts liegen, denn wir wollen weiter auf den Boé Gipfel zu unserem Tagesziel, der Capanna Fassa Hütte. Nun sind wir froh, heute vom Grödner Joch und nicht der Puezhütte gestartet zu sein zu sein, der Aufstieg zum Gipfel ist noch einmal anstrengend, aber mehr als lohnend. Der Sonnenuntergang auf dem Rifugio Capanna Fassa direkt am Gipfel gehört mit zu den eindrucksvollsten Erlebnissen auf der gesamten Wanderung. 

 

Übernachtung:

> Rifugio Capanna Fassa: 0039 - 336 - 45 25 23 oder 0039 - 0462 - 60 17 23 (vom 20.06 bis 30.09.)

> Bamberger Hütte (Boé Hütte): 0039 - 0471 - 84 73 03


Gipfelmeer auf der Capanna Fassa

Tag 20

Rifugio Capanna Fassa - Rifugio Viel dal Pan

 

Typ: Abstieg vom Gipfel anspruchsvoll, sonst einfache Wanderung über gute Wege 

Länge: 8km

Dauer: 5 Stunden

Höhenmeter: 400m im Aufstieg, 1.100m im Abstieg


Beschreibung: 

Heute lohnt es sich, besonders früh aufzustehen und den Sonnenaufgang über einem Meer an Gipfeln im 360° Panorama auf sich wirken zu lassen. Der Abstieg bis zum Pordoi-Joch ist teilweise sehr steil und Konzentration ist gefragt. Downhillmuffel könnten auch die Seilbahn benutzen. Auf der anderen Talseite ändert der Weg seinen Charakter. Ab hier beginnt ein breiter, im August oft auch stark überlaufener Spazierweg. Auf annähernd gleicher Höhe bleibend und immer mit der eindrucksvollen Marmolada im Blick passieren wir bald eine sehr skurril anmutende "Berghütten-Pizzeria", die sich schon von weiten mit trommelfellquälender Volksmusik ankündigt - Bergtouristennepp par excellence. Flüchtenden Schrittes wechseln wir auf die andere Talseite und erreichen nach kurzer Zeit das ebenso stark frequentierte Rifugio Viel del Pan. Erst abends kehrt Ruhe ein. In idyllischer Stille, staunen wir über das Spektakel, das uns die Gletscherreste der Marmolada im Abendlicht bieten. 

Tipp: Von der Einteilung her wäre es sinnvoller, weiter unten, am Fedaiasee zu übernachten. Das Rifugio Viel dal Pan liegt aber wunderbar direkt gegenüber der Marmolada mit toller Aussicht. Wer unter Zeitdruck steht, kann aber auch vom Fedaiasee mit dem Bus direkt nach Alleghe fahren. Notfalls kann so ein ganzer Tag gekürzt werden.

 

Übernachtung:

> Rifugio Viel dal Pan: 0039 - 339 - 38 65 241

 

am Fedaiasee:

> Rifugio E. Castiglioni: 0039 - 0462 - 60 11 17

> Rifugio Dolomia: 0039 - 0462 - 60 12 21

> Rifugio Cima: 0039 - 0462 - 60 22 90

> Rifugio Fedaia: 0039 - 0437 - 72 20 07


mit Schnee angezuckerte Berggipfel und im Vordergrund ein kristallklarer Bergsee

Tag 21

Rifugio Viel dal Pan - Alleghe

 

Typ: Trittsicherheit im letzten Abstieg zum Fedaiasee, sonst einfache, lange Talwanderung über mäßig interessante Wege, teilweise asphaltiert

Länge: 23km

Dauer: 6 Stunden

Höhenmeter: 250m im Aufstieg, 1.600m im Abstieg


Beschreibung:

Anfänglich wandern wir genauso gemütlich weiter, wie gestern, nur der Abstieg zum Fedaiasee erfordert etwas Konzentration. Am See angekommen, hat uns die Zivilisation wieder fest im Griff. Entlang der Südseite führt eine asphaltierte, aber autofreie Straße immer am See entlang, bis wir den Fedaia Pass erreichen, von dem es für heute nur noch bergab geht. Die touristisch gut erschlossene Serrai Schlucht entschädigt etwas für die ansonsten eher unattraktive Wanderung. Zuerst können wir noch einem Pfad gegenüber der viel befahrenen Straße folgen, aber die letzten Kilometer müssen wir direkt am Asphaltband entlang, bis hinein nach Alleghe marschieren. Dort angekommen stehen unzählige, im August jedoch besonders hochpreisige, Unterkünfte zur Verfügung. Die abendliche Pizza unter der Civetta vermittelt echtes Italien-Urlaubsfeeling.

 

Übernachtung:

> Hotel Alleghe: 0039 - 0437 - 52 35 27

> Hotel Alle Alpi: 0039 - 0437 -52 33 10